„Kann man Zielkonflikte lösen?“ „Ja!“

Eine Gruppe von Menschen möchte eine Straße gerne durchfahren können und eine andere Gruppe von Menschen, möchte genau dies verhindern. Kommt euch eine solche Situation bekannt vor? 🙂 Wie das gehen kann und ob das methodische Vorgehen in Klimadiskussionen hilfreich ist – darüber diskutierten 25 Teilnehmer:innen am 8. Oktober 2023 auf der LCOY 23 mit mir – Barbara Gronauer. Wie kam es dazu? Es gibt eine Innovationsmethodik mit dem Namen „Theorie des erfinderischen Problemlösens“ – kurz geschrieben TRIZ. Sie besteht aus einem größeren Methodenbaukasten. Eine Methode nennt sich „Technischer Widerspruch“ und dient zusammen mit den „TRIZ Innovationsprinzipien“ der Lösung von (technischen) Zielkonflikten. Natürlich reicht das Werkzeug allein nicht aus, damit gleich alle Maßnahmengegner zustimmen. Auch man selbst ist aufgefordert, bisherige Lösungsansätze in Frage zu stellen und bei der TRIZ-Nutzung über den eigenen Schatten zu springen. Doch ist der Widerspruch formuliert, können sich die Anwender:innen von den 40 Innovationsprinzipien zu neuen Gedanken anregen lassen. Ins Stocken geratene Gesprächssituationen kommen so wieder in Fluss – wie die Teilnehmer:innen nach unserem Fallbeispiel anmerkten. Die Innovationsprinzipien wurden aus umfangreichen Patenanalyse extrahiert, bei denen nachgeforscht wurde, welche widersprüchlichen Anforderungen ein jeweiliges Durchbruchspatent gelöst hatte. Nachdem belastbare Ergebnisse zusammengestellt waren, entwickelten die Patentanalysten daraus Anleitungen zum erfinderischen Denken. Heute wird diese Methodik weltweit sowohl von namenhaften Unternehmen wie von Gruppierungen aller Art genutzt, um eigene Durchbruchslösungen zu finden. Alle Teilnehmer:innen erhielten eine Widerspruchsmatrix mit der Liste der 40 Innovationsprinzipien. Mehr dazu findest du bei der TRIZ Akademie unter „Was ist TRIZ?“